Der Wagen war fahrfähig und im relativ guten Zustand. Es wurden nur die vordere Kotflügel und die Schweller getauscht. Das Fahrzeug wurde 1970 komplett von Türkis auf Weiß umlackiert. Das Interieur ist im Original erhalten geblieben. Wichtig war, dass die meisten Schmuckelemente Ziergegenstände und Verzierungen vorhanden waren, welche dem Modell „450“ entsprechen. Hier handelt es sich um die Doppel-Verglasung, Lenkrad, Grill, Armaturenbrett, Typenbezeichnung „450“ usw. Nur der vordere geteilte Stoßstange und die nachgebauten „Flügel“ wurden von dem späteren Modell Felicia verwendet.
Die Restaurierung begann wie immer, mit der Demontage aller Teile bis zur letzten Schraube.
Die Karosse wurde nach dem kompletten Ausbau auf einen Hilfsrahmen gesetz, um die folgende Arbeiten und Bewegungen leichter durchführen zu können.
Der Motor wurde ebenso ausgebaut, gereinigt und für eine Fachreparatur vorbereitet. Wie wir nachfolgend festgestellt haben, wäre es nach wenigen Kilometern, infolge des verstopften Saugkorbes und verschlissenen Pleuel- und Kurbelwellelagern, zu einem Kolbenfresser gekommen.
Farben und Spachtel wurden durch Sandstrahlen entfernt. Sicher gibt es heute auch schonendere Methoden wie zum Beispiel mit Hochdruckreinigern. Für manche Teile ist es aber die effektivste Methode.
Nach dem Sandstrahlen, war der Rahmen bereit für die korrosionsfeste Grundierung.
Die Karosserie wurde vor den Klempnerarbeiten noch chemisch behandelt, um die Oberfläche währenden der Arbeiten vor Korossion zu schützen.. Die Klempnerarbeiten würden einige Monate dauern und bis dahin würden die Oberfläche ohne Schutz wieder oxidieren. Da der Unterboden entfernt und erneuert werden musste, wurde hier auf das Sandstrahlen verzichtet.
Die Karosserieteile mussten zu Beginn entfernt werden.. Da die Konstruktion des Cabriolet eine niedrigere Festigkeit hat, wenn Karosserieteile und Tragelemente ausgebaut werden, haben wir einen Hilfsrahmen eingebaut, um Veränderungen der Rahmenkonstruktion zu verhindern.
Alle Holräume mussten geöffnet und saniert werden, um die Korrosion zwischen überlappten Verbindungen der Bleche, im weiteren Leben des Fahrzeuges zu vermeiden. Ansicht von vorne ohne Kotflügel und Versteifungen. Es bleibt noch eine Menge Arbeit..
Die Teile kurz vor dem Versand in den Galvanik-Betrieb. Die Verchromung ist eine fachmännische und kostenaufwendige Arbeit, welche große Erfahrungen verlangt. Vorraussetzung für den Erfolg dieser Arbeit, stellt die Kupferabscheidung dar, welche jede kleine Unebenheiten der Oberfläche ausfüllt und nachfolgendes Schleifen und Glänzen der Oberfläche ermöglicht, ohne dabei die Oberfläche durch zu schleifen.
Der Kühler wurde mit mit verschiedensten Lösungen befüllt und war folglich in einem sehr traurigen Zustand. Aus diesem Grund wurde er komplett zerlegt, gereinigt, wieder zusammengebautt, verlötet und auf Dichtheit geprüft.
Das Verbindungsmaterial und kleine Teile wurden verzinkt. Es handelt sich hier zwar nicht um eine zeitgemäße Bearbeitung, aber bei so großen Investitionen geht es auch darum, eine lange Lebensdauer der Teile zu erreichen.
Die Kleinteile nach der Grundierung und dem Füllern.
Die Überholung des Motors hat wieder mit dem kompletten Ausbau begonnen. Anschließend wurden die Teile präzise gereinigt, grundiert und nach Bedarf verzinkt. Die Maschine wurde dann aus neuen und aufgearbeiteten Teilen zusammen gebaut.
Die komplette Karosserie wurde zuerst grundiert….
…Der Unterboden und die Radkästen wurden mit spezieller, geräuschdämpfender und wasseverdünnbarer Farbe behandet. Obwohl der Betrieb des Fahrzeuges nur im Sommer geplant ist, wurde die Behandlung des Unterbodens nicht vernachlässigt.
Der Motor nach Generalreparatur. Alle Teile wurden präzise repariert und an der dafür vorgesehenen Stelle montiert. Der Motor drehte sich zwar vor Reparatur, hätte aber ohne Instandsetzung nur wenige Kilometer gehalten. Die Auspufrohre und Schalldämpfer wurden durch Einspritzen heißen Aluminiums versiegelt.
Die Lackierung ist die anspruchsvollste Etappe, welche das Ergebniss der Restaurierung sehr beeinflusst. Es beginnt mit dem Spachteln der Unebenheiten der Oberflächen...und es setzt sich mit Schleifen, Spritzen des Spritzfüllers und Füllers fort. Dann kommt erst die Farbe.
Das Ziel den ursprünglichen Farbton zu erhalten, hat uns zur Mischung der Farbe nach einem originalem Muster vom Motorrad Jawetta gebracht. Sie wurden nämlich Ende der Fünfziger Jahre mit der gleichen Farbe lackiert. Da die Motorräder auf Grund geringerer Laufleistung besser erhalten sind, kann man den Farbton als Vorlage besser verwenden.
Die Karosserie in der Lackierkabine.
Der Decklack wurde in zwei Schritten gespritzt, zuerst die Innenräume…
…und dann die Oberflächen und die Teile wie Motorhaube und Türen.
Nach dem Galvanisieren wurden die Teile ordentlich verpackt, um Kratzer und Beschädigungen der Oberfläche zu vermeiden.
Parallel zu den Klempnerarbeiten haben auch die Reparaturarbeiten auf dem Škoda-Fahrgestell begonnen. Einzelne Bauteile wie Vorder- und Hinterachse, Getriebe, Motor usw. wurden auf den Rahmen gesetzt. Im Detail finden Sie ein Teil der Vorderachse mit neuem Bremszylindern. Aus Grund längerem Lebensdauer und wartungsfreiem Betrieb wurde Silikonbremsflüssigkeit DOT 5 verwendet.
Das Fahrgestell schon auf den Rädern und komplett mit dem Motor und Getriebe.
Ein nicht weniger wichtiger Arbeitsgang ist Befestigung der Karosserie am Fahrgestell. Hier ist die Karoserie schon angehoben und das Fahrwerk wird vorbereitet.
Unsere „Hochzeit“ hat gut geklappt. Es ist aber wichtig, die einzelnen Befestigungpunkte, Pedalanlage und Lenkung zu beobachten, genauso wie die richtige Position der Gummimetall-Lager.
Der Teilausschnitt der Vorderachse nach der „Hochzeit“. Man sieht die Blattfederung, welche den Typ Skoda 450 vom Nachfolger, wie Skoda Felicia unterscheidet. Dieses Modell Skoda 450 ist wesentlich seltener und wertvoller!
Jetzt müssen noch die Türen, Motorhaube, Kabelbaum, Interieur…montiert werden. Ursprünglich haben wir in Erwägung gezogen, den alten Kabelbaum zu montieren, doch am Ende installierten wir einen neuen Kabelbaum. Dies soll die Zuverlässigkeit und Sicherheit des Fahrzeuges erhöhen.
Einer der letzten Arbeitsgänge war das Stoffdach und die Innenraum-Teppichauskleidung.
Die Sitzpolsterung ist in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Ihr Zustand war so gut, dass wir uns lieber für die Polsterung mit der Patina entschieden haben. Einen neuen Innenraum kann man immer fertigen lassen, aber den alten ursprünglichen Zustand bekommt man nie wieder..
Das Ergebniss unsere Mühe nach knapp 1600 Arbeitsstunden. Die wunderschöne Form eines der letzten serienmäßigen Cabrios von Skoda, braucht kein Kommentar mehr.
Den Sport-Look schränt das Stoffdach nicht ein.. Es bietet ausreichenden Komfort bei schlechterem Wetter. Nur größere Menschen könnten Probleme beim Einsteigen haben, wenn es geschlossen ist.
Die ganze Restaurierung war anspruchvoller und teuerer als geplant. Trotzdem sind wir mit dem Ergebniss zufrieden. Die Mühe und der Aufwand haben sich gelohnt. Jedes kleine Detail wurde mehrfach durchdacht und es wurde von uns großer Wert darauf gelegt, das Fahrzeug wieder in den Originalzustand zu versetzen. Der Skoda 450 hat sich, auch wegen der wenigen erhalten gebliebenen Exemplare, diese Sorgfalt und Mühe verdient.